Geschichte
Die Gründung von Oberesch geschah in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bis zum Dreißigjährigen Krieg (1635) standen die drei Dörfer Esch, Mittelesch und Oberesch unter der Gerichtsbarkeit der Besitzer des nahen Schlosses Burg Esch. Sie bildeten zusammen eine Pfarrei. Die Pfarrkirche befand sich in Esch, ungefähr 90 Meter vor dem Schlosstor in gerader Linie von dem Thor nach Oberesch zu. Sie war zu Ehren des hl. Wendelin geweiht, war ungefähr 13 Meter lang und 7 Meter breit. Sie wurde erbaut von den Grafen von Esch, deren Wappen am Schlussstein des Gewölbebogens im Chor und auf einem Grabstein, der als Altarstufe diente, zu sehen war. Um die Kirche oder Kapelle herum stand ein Kirchhof, der den drei Dörfern gemeinsam war.
Die Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg bis auf den Chor zerstört. Im Jahre 1723 wurde sie von den Einwohnern von Oberesch wieder hergestellt und blieb ihr Eigentum bis 1795. Da sie auf dem Banne von Burgesch stand, wurde sie 1795 von der französischen Regierung beschlagnahmt und an einen Hennequin aus Grindorf verkauft, der sie später wieder an Oberesch zurückgab.
Die seit uralten Zeiten am Pfingstmontag nach Mettlach vorgeschriebene Prozession und zwei nach Rettel und Neunkirchen und Colmen bestandene Prozessionen wurden, gegen 1780, in eine Prozession nach dieser Kapelle umgewandelt, und so wurde die Kirche von Oberesch ein bedeutender Pilgerort bis zu ihrer Zerstörung 1831. Die heutige Kapelle in Oberesch datiert aus demselben Jahre 1831.
Im Dreißigjährigen Krieg verschwanden die Dörfer Esch und Mittelesch. Im Jahre 1664 kam Oberesch in die Pfarrei von Schwerdorf und 1789 wurde es auch in die Gemeinde Schwerdorf einverleibt. Von 1792 bildete es eine besondere Mairie bis 1812, kam 1812 bis 1815 wieder zur Mairie Schwerdorf und wurde dann preußisch. Im Jahre 1802 hatte Oberesch 155 Einwohner und 27 Häuser, 1893 waren es hat es 300 Einwohner.
Das nahe bei Oberesch auf lothringischem Boden gelegene Schloss Burg Esch wurde ebenfalls im 14. Jahrhundert gegründet und war früher immer Sitz einer Herrschaft, deren Gerichtsbarkeit sich über eine Anzahl Dörfer ausdehnte. Der erste Herr war Hesso von Esch, der aus dem Schloss Esch bei Diekirch in Luxemburg stammte; er ließ 1353 das Schloss bauen und nannte es Schloss von Esch, daher der Name Burg Esch.
Später erhoben sich die drei Dörfer in der Nähe, die wie schon gesagt vom Schlosse abhängig waren und ihre Namen von demselben hatten: Esch oder Burg Esch, Mittelesch und Oberesch. Das erste lag rechts beim Schlosse, auf Oberesch zu, wo heute die Gärten sind; das zweite lag zwischen Schloss und Oberesch und das dritte ist das heutige Oberesch.
Im 18. Jahrhundert kam die Familie de Villers in den Besitz von Burg Esch. Nach dem Ausbruch der französischen Revolution musste der Herr von Burgesch, Graf Villers mit Familie, im Jahre 1792 nach Deutschland flüchten. Das Schloss mit sämtlichen Gütern wurde von der französischen Regierung beschlagnahmt und an einen Meister Steinmetzer aus Paris verkauft. Letzterer kam nie nach Burgesch, sondern ließ das Gut durch einen Hennequin aus Grindorf verwalten. Der Sohn des geflüchteten Grafen von Villers kaufte 1804 das Gut Burgesch wieder von dem Steinmetzer und hat seitdem die Familie dasselbe bis heute stets bewohnt.
1815 kam dieser Landesteil an Preußen, und der damalige Graf von Villers wurde zum Bürgermeister ernannt; doch wurde bei der Grenzregulierung Burg Esch wieder an Frankreich abgetreten, während Oberesch bei Preußen verblieb.“
Bemerkenswert ist die Aufwärtsentwicklung des Dorfes im 19. Jahrhundert. Im Jahre 1800 zählte man 145 Seelen und 20 Haushaltungen. 1821 waren es schon 212 Einwohner und 38 Häuser. Im Jahre 1843 zählte man sogar 312 Einwohner.
Im Zweiten Weltkrieg war Oberesch Teil der „Roten Zone“ im Vorfeld des Westwalls. Die Bewohner wurden während des Krieges zweimal evakuiert und kehrten am 26. Mai 1945 in ihre Heimat zurück.
Bis Ende 1973 war Oberesch eine eigenständige Gemeinde. Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Oberesch am 1. Januar 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Rehlingen, die später in Rehlingen-Siersburg umbenannt wurde.
Quelle: wikipedia
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