Unser Dorf hat Ausgang – Oberesch feiert den 2. Platz im Bundeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft.

Über dieses Januarwochenende werden die Oberescher sicher noch lange sprechen. Über 30 Prozent der Einwohner des 325 Seelendorfes Oberesch erobern die Bundeshauptstadt. Das kleine saarländische Naturparkdorf hat beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Silber gewonnen und wurde ausgezeichnet. 

15:34 Uhr in der Festhalle auf dem Berliner Messegelände. Unter großem Applaus zieht die Oberescher Delegation mit großen, kleinen, jungen, alten, neuzugezogenen und alteingesessenen Obereschern zur Bühne. Nebel, Scheinwerfer, laute Musik. Eine Atmosphäre wie bei Olympia.  Der Einmarsch der Siegerdörfer. Knapp 1.900 Dörfer aus 13 Bundesländern hatten sich im letzten Jahr beteiligt am Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Über 3000 ehrenamtlich engagierte Dorfkinder aus ganz Deutschland sind an diesem Freitag gekommen um gemeinsam zu feiern. Das kleine Naturpark Dorf Oberesch ist das einzige saarländische Dorf unter den insgesamt 30 Preisträgern. Nach dem Kreis- und Landessieg bei „Unser Dorf hat Zukunft“ in den Jahren 2017 und 2018 wurde Oberesch im Bundeswettbewerb mit einer Silber-Medaille ausgezeichnet. Ebenfalls bekam Oberesch eine Sonderauszeichnung für den Bereich „Dorfentwicklung und Zusammenhalt“. 

Der Oberescher Ortsvorsteher Michael Engel hatte aus diesem Anlass für die Dorfgemeinschaft eine mehrtägige Fahrt nach Berlin organisiert. Besuch des Reichstages, ein Empfang in der saarländischen Landesvertretung, ein Besuch der Jugendlichen im ARD Hauptstadtstudio und als Höhepunkt die Preisverleihung im Rahmen der Grünen Woche.

Offiziell verliehen wurde der Preis im Beisein der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner. In ihrer Rede würdigte die Ministerin den Ideenreichtum, den Zusammenhalt und das Engagement der Menschen in ihren Dörfern. „Ohne lebendige ländliche Regionen sehen wir alle alt aus. Und die Bewohner vor Ort haben oft die besten Ideen, wie ein gutes Zusammenleben gelingen kann.“

Oberesch hat in dem Bundeswettbewerb vor allem durch die große Beteiligung von jungen Menschen gepunktet und die Jury nachhaltig beeindruckt.  „Nach drei Jahren Wettbewerb dürfen wir jetzt wieder gemeinsam feiern“, freut sich Ortsvorsteher Michael Engel. „Durch die Beteiligung an dem Wettbewerb sind die Einwohner noch enger zusammengerückt und stolz auf ihre Dorfgemeinschaft.“ Über 340 Vereinsmitglieder sind in den 15 Oberescher Vereinen und Verbänden aktiv. Eine Bürgerwerkstatt und 15 Dorfpaten kümmern sich um Grünflächen, Ortseingangsgestaltung und unterstützen in vielen ehrenamtlichen Stunden das Gemeinwohl und die Projekte der Oberescher Dorfgemeinschaft. „Als wir in den Wettbewerb gestartet sind, hat keiner gedacht, dass wir es ins Bundesfinale schaffen“, sagte Ortsvorsteher Michael Engel Auch das soziale Engagement der Vereine hat zu dem grossen Erfolg beigetragen. 70 000 Euro allein in den letzten vier Jahren wurden zum Beispiel durch Feste erwirtschaftet und in die verschiedenen Projekte der Dorfgemeinschaft investiert. „Die verschiedenen Projekte richten sich getreu des Oberescher Leitbildes #allsesummen an Jedermann und fördern damit ein aktives Miteinander“, betont der 1. Beigeordnete der Gemeinde Rehlingen-Siersburg Joshua Pawlak. „Die Gemeinde ist stolz auf die engagierte Dorfgemeinschaft im kleinsten Ortsteil der Gemeinde.“

Auch der saarländische Umweltminister Reinhold Jost gratulierte vor Ort noch einmal der Oberescher Dorfgemeinschaft. „Überzeugen konnten die Uwerescher mit ihrem generationenübergreifenden Engagement, ihrem Wir-Gefühl und ihrem „Wir packen alle gemeinsam an, wenn es um unser Dorf geht!“ Dieses besondere Engagement für ihre Heimat belohnt der Wettbewerb. Oberesch zeigt eindrucksvoll, was engagierte Menschen in ihrem Dorf bewegen können.“

Mit dem Preisgeld in Höhe von insgesamt 13 000 Euro würde Ortsvorsteher Engel gerne einen Förderverein der Bürgerwerkstatt gründen, damit die Dorfgemeinschaft auch nachhaltig vom grossen Erfolg im Bundeswettbewerb  profitieren kann. Der Verein hätte damit das nötige Eigenkapital um eigenverantwortlich und unabhängig EU Fördermaßnahmen beantragen und gemeinsam mit der Bürgerwerkstatt und allen ehrenamtlich engagierten Obereschern durchführen zu können.